Just as a candle cannot burn without fire, men cannot live without a spiritual life. ~Buddha

Eines unserer Fächer ist Ethnobiology. Ethnobiology befasst sich mit den dynamischen Beziehungen zwischen Menschen, den Lebewesen und ihrer Umwelt, von der fernen Vergangenheit bis zur unmittelbaren Gegenwart.

Unsere Dozentin Ibu Ni Luh Watiniasih hat mit uns letzte Woche Freitag den Batuan Tempel in der Region Gianyar besucht. Für uns war das eine tolle Gelegenheit, einen sehr schönen alten Tempel von innen betrachten zu können und etwas über seine Bedeutung und seine Geschichte zu erfahren. Da wir zu diesem Ausflug einen Report schreiben mussten, und dieser Report im Grunde einem meiner Blogeinträge sehr ähnlich ist, könnt ihr ihn hier lesen ????.

In historischen Aufzeichnungen wird der Batuan-Tempel (Pura Puseh Desa Batuan) bereits seit 1000 Jahren erwähnt. Er wurde 944 Isaka bzw. 1020 n. Chr. gegründet. Im Jahr 1992 wurde der Tempel mehrfach restauriert, daher sind nicht alle bestehenden Gebäude dort antike Gebäude.

Der Batuan-Tempel ist ein Puseh-Tempel, der auf dem Konzept des „Tri Kahyangan“ oder „Tri Murti“ basiert, das Mpu Kuturan um das 10. Jahrhundert herum der damaligen balinesischen hinduistischen Gemeinschaft lehrte. Sein Ziel war es, die Sekten und Kirchengruppen auf Bali zu vereinen, um Gott in seiner Manifestation als Brahma, Vishnu und Shiva anzubeten.

„Tri Kahyangan“ beinhaltet drei Tempel:

– Desa oder Dorftempel als Ort der Anbetung des Gottes Brahma (der Schöpfers).

– Puseh-Tempel zur Anbetung des Gottes Vishnu (der Erhalter)

– Dalem-Tempel zur Verehrung des Gottes Shiva (der Zerstörer)

Der Name Batuan bezieht sich wahrscheinlich auf eine alte megalithische Tradition, in der stehende Steine als Treffpunkte und Zeremonienorte für die Verehrung von angestammten Geistern dienten.

Wie viele andere Tempel auf Bali umfasst der Tempel von Batuan auch drei Haupttempelbereiche:

– der Außenbereich (Nista Mandala)

– der mittlere Bereich (Madya Mandala)

– der Haupttempelbereich (Utama Mandala)

Auf dem Parkplatz befindet sich ein altes Gebäude namens Wantilan. Dieser Ort dient als Versammlungsraum und zum Üben jeglicher Art von balinesischen Tänzen. An diesem Ort legen die Besucher den traditionellen balinesischen Sarong an, um ihren Respekt und ihre Ehre vor der Heiligkeit des Tempels zu zeigen.

Der mittlere Hof wird durch ein geteiltes Tor erreicht. Im mittleren Hof befindet sich ein langes Gebäude namens Bale Agung und ein Bale Kulkul. In dem Bale Agung werden bei großen Zeremonien die Götterstatuen aufbewahrt.

In diesem Bereich befindet sich auch das balinesische Tor Kori Agung, das von den Dwarapala flankiert und von einem riesigen Bhoma-Kopf überragt wird.

Im Gegensatz zu den anderen Tempeln sitzen die Dwarapala jedoch nicht mit einem gebeugten Bein und tragen eine Waffe, sondern stehen ohne Waffe.

Der Kori Agung ist eine Tür, die nach hinduistischem Glauben ein Ort für den Ein- und Ausgang der Götter ist, während die linke und rechte Seite des Kori-Tores dem Ein- und Ausgang von Menschen, die Gebete sprechen, oder Touristen, die diese Touristenattraktion besuchen, dient.

Im Haupthof des Tempels befinden sich dreistöckige Meru und Bale Pengiyasan als Symbol für den Tempel von Besakih. Es gibt auch ein Gebäude namens Padmasana als Ort der Anbetung von Sang Hyang Widhi Wasa, dem höchsten Gott des Hinduismus auf Bali.

Das Tempeldesign ist sehr schön, voll von balinesischen Ornamenten und die Dächer der Tempelgebäude sind aus den Fasern der schwarzen Palme gefertigt.

An den Ecken des Fundamentes der Gebäude befinden sich Elefantenskulpturen, die für Stärke und Robustheit stehen.

In einigen der Gebäude befinden sich Ornamente, welche die epische Geschichte von Ramayana widerspiegeln, und jedes heilige Gebäude hat philosophisch gesehen eine andere Funktion.

Auf dem Haupttempelgrund befinden sich die „Häuser“ für die drei hinduistischen Götter Brahma, Vishnu und Shiva sowie verschiedene Schreine für mehrere andere Götter. Jeder Schrein ist wunderschön geschnitzt und bemalt. Neben dem „Haus“ des Gottes Vishnu steht eine große Steinstatue, die das „Aufwühlen des Milchmeeres“ darstellt, eines der zentralen Ereignisse im immerwährenden Kampf zwischen den Devas (Göttern) und den Asuren (Dämonen oder Titanen).

Wir können eine Schildkröte als Basis sehen, die von zwei Nagas flankiert wird. Es gibt auch ein großes Tor, das von zwei Elefantenstatuen in der Nähe eines Teiches umgeben ist.

Unsere Dozentin, Ibu Ni Luh Watiniasih, war so freundlich, uns in ein balinesisches Gebetsritual  mit einzubeziehen. Sie lieferte alles, was für die Zeremonie nötig war:

– Dupa (Weihrauch)

– Blumenopfer, typischerweise bestehend aus fünf verschiedenfarbigen Blüten, meist rot, orange, gelb und grün.

– Weihwasser

– Demut. Die Grundidee ist, den Göttern dankbar zu sein, die für Fülle und Harmonie sorgen.

Die Zeremonie bestand aus den folgenden Schritten:

1.            Ruhiges Sitzen (Männer im Schneidersitz, Frauen knien), um sich zu beruhigen.

2.            Gesicht und Hände werden im Rauch der Dupa gereinigt.

3.            Gebet mit leeren Händen, um sich mit seiner eigenen Seele zu verbinden.

4.            Eine einzelne Blume wird in den Fingerspitzen gehalten, um zum Höchsten zu beten.

5.            Die einzelne Blume wird zur Seite gelegt und durch verschiedenfarbige Blumen ersetzt, um zu Brahma, Vishnu und Shiva zu beten.

6.            Drei oder mehr Blumen werden zwischen den Fingerspitzen gehalten während des Gebets, um die Manifestationen des Einen Gottes in allen Wesen zu ehren.

7.            Gebet mit leeren Händen, um sich zu bedanken und um Harmonie zu bitten.

8.            Die Betenden werden mit heiligem Wasser beträufelt. Dreimal in der rechten Hand, woraufhin das Wasser getrunken wird, dreimal in der rechten Hand, woraufhin das Wasser dann auf den Kopf gegossen wird.

9.            Es wird etwas von dem dargebotenen Reis auf der Stirn befestigt.

Es ist eine sehr schöne und erdende Zeremonie, die dem Herzen ein Gefühl des Friedens gibt. Ich bin dankbar, dass ich ein Teil davon sein konnte.

Der Batuan-Tempel ist ein sehr schöner und ruhiger Ort. Er ist nicht mit Touristen überfüllt und alles ist sehr ordentlich und sauber. Als Besucher hatten wir die Möglichkeit, die Herstellung der Opfergaben zu beobachten und die verschiedenen alten Steinschnitzereien zu betrachten. Die Steinschnitzereien waren sehr detailliert und hatten ein exquisites Design.

Der Tempel strahlt eine hohe spirituelle Schwingung aus. Der Einfluss der hinduistischen Kultur ist deutlich zu erkennen, aber das Gesamtdesign ist balinesisch. Es ist definitiv ein sehenswerter Ort.

Unsere Duckies waren selbstverständlich auch mit dabei und durften an dem einen oder anderen Ort posieren. Insgesamt haben unsere Enten schon recht viel erlebt. Und wir natürlich auch. Aber es wartet noch so vieles darauf, entdeckt zu werden!

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